Die Auswahl der richtigen CAM-Software kann von vielen individuellen Faktoren abhängen. Bevor man auf die einzelnen Funktionalitäten achtet, sollte man sich entscheiden, welche Art von CAM-System für das eigene Unternehmen am geeignetsten ist. Grundsätzlich unterscheidet man drei Arten von CAM-Software: vollständig integriertes CAM in CAD oder CAD/CAM, CAM-Pakete mit wenigen CAD-Funktionen und reine CAM-Anwendungen. In diesem Beitrag sollen die essenziellen Unterschiede zwischen diesen Arten kurz erläutert werden.

#1 Reine CAM-Software

Reine CAM-Pakete fokussieren sich ausschließlich auf CAM. Diese Software erstellt lediglich Werkzeugwege für CNC-Maschinen und bietet nur minimale Konstruktionsfunktionen, zum Beispiel für einfache Aufgaben wie das Erstellen von Umgrenzungen. Solche Tools sind nur zu empfehlen, wenn man komplett aufbereitete Modelle vom Kunden bekommt. An den Modellen können hier nämlich keinerlei Änderungen vorgenommen werden.

#2 CAM-Software mit CAD-Funktionen

Auf dem Markt gibt es auch CAM-Pakete mit einigen CAD-Funktionen. Diese werden in der Regel als CAM-Systeme vermarktet, enthalten aber viele CAD-Funktionen, die für die Fertigung erforderlich sind. Diese Systeme verfügen unter Umständen über die Möglichkeit zur Erstellung und Bearbeitung von Draht-, Flächen- und Volumenmodellen. Die Konstruktionsmöglichkeiten sind allerdings sehr eingeschränkt und die Funktionen begrenzt. Eine anspruchsvolle Produktentwicklung ist damit nicht möglich.

#3 Vollständig integrierte CAD/CAM-Software

Kommen wir nun zur Königsdisziplin: Vollständig integrierte CAD/CAM-Pakete. In einem solchen Paket ist die CAM-Software in die CAD-Software integriert. Aufgrund dieser Integration in ein professionelles CAD-System, verfügt man über eine große Anzahl an Konstruktionsfunktionen, die für eine effiziente Produktentwicklung notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Funktionen in den Bereichen Volumen-, Flächen- und Baugruppenmodellierung, Stückliste und Zeichnungserstellung. Nachgelagert ist dann eine integrierte CAM-Lösung, die die Modelle nahtlos weiter bearbeiten kann. Dabei muss man noch nicht einmal die Nutzeroberfläche wechseln. Darüber hinaus kann man alle CAD-Funktionen im implementierten CAM-System nutzen. Dadurch ist ein einfacher Import von Kundendatenunterschiedlichster Formate gewährleistet und man kann einfach Vorrichtungen, Zwingen etc. importieren. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist außerdem, dass man sich in einem Ökosystem bewegt, wo jedes Tool aufeinander abgestimmt ist und so eine Durchgängigkeit von der Konstruktion bis zur Fertigung gewährleistet ist.

Fazit

Bei Betrachtung der drei unterschiedlichen Arten von CAM-Systemen wird deutlich, dass für jedes produzierende Unternehmen, dass eine eigene Konstruktionsabteilung hat, der Weg an einem vollständig integrierten CAD/CAM-System gar nicht vorbei führen kann. Eine durchgängige Lösung ist hier einfach entscheidend für effiziente Prozesse und eine schnelle Fertigung. Für reine Lohnfertiger, die ihre Modelle fertig aufbereitet vom Auftraggeber erhalten, kann ein reines CAM-System oder mit nur wenigen CAD-Funktionen ausreichend sein. Aber auch hier kann ein integriertes System Vorteile haben, weil die Daten des Kunden unter Umständen leichter zu bearbeiten sind. Hier sollte man einen Blick auf die Funktionen werfen und nach Kosten-Nutzen-Faktor entscheiden.

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